Tore: Werner Topf (4., 40.), Yusuf Efendioglu (63.).

Wechsel:
46. Roland Ulrich für Roman Dirisamer
70. Stefan Schwarzlmüller für Patrick Gehmair
74. Tomas Dominkovic für Markus Pils

Alles andere als optimal startete die Union Thalheim am vergangenen Wochenende in die Bezirksliga-Saison 2009/2010. Die Mannschaft von Trainer Franz Ploier verlor zum Auftakt gegen Aufsteiger SV Wallern völlig verdient mit 0:3 und enttäuschte dabei auf allen Linien.

Das war wohl nichts: Das 0:3 im ersten Spiel der neuen Saison war für Union Thalheim ein klassischer Fehlstart. Von Beginn an passte gegen den lauffreudigen, aggressiven und technisch starken Aufsteiger aus Wallern nicht viel zusammen. Angeführt von den Routiniers Werner Topf, Nenad Katavic, Roland Huspek und Alexander Schellerer erspielten sich die Gäste schnell ein Übergewicht. Auch die jungen Akteure von Wallern wie Ex-Thalheimer Philipp Haslgruber, Raphael Koch oder Markus Runggaldier waren den Thalheimer immer einen Schritt voraus. Bereits nach vier Minuten zeigte Werner Topf, dass er das Tore schießen auch in der Bezirksliga nicht verlernt hat. Nach der schnellen Führung hatte Wallern das Spiel fest im Griff und ließ kaum Vorstöße der Hausherren zu. Thalheim agierte lustlos, machte viele unnötige Abspielfehler und war in den Zweikämpfen nicht aggressiv genug. Es war nur eine Frage der Zeit, bis der nächste Treffer fallen würde. Kurz vor der Pause war es erneut Werner Topf, der völlig alleine vor Roman Geigenberger auftauchte. Der Thalheimer Schlussmann reagierte zu spät – es stand 0:2.

Nach einem Donnerwetter von Trainer Franz Ploier in der Pause wachten die Thalheimer nur bedingt auf. An der Dominanz von Wallern an diesem Tag änderte sich auch nach dem Seitenwechsel wenig. Nur Glücksgöttin Fortuna war es zu verdanken, dass die Gastgeber nicht noch höher in Rückstand lagen. In der 63. Minute sorgte Wallerns Neuzugang Yusuf Efendioglu mit seinem Treffer zum 3:0 für die endgültige Entscheidung in diesem Spiel. Danach hatte die Mannschaft von Trainer Gerald Scheiblehner überhaupt keine Probleme, die drei Punkte nach Hause zu bringen und damit die Meisterambitionen zu untermauern.

Für die Thalheimer Kicker gibt es nach der enttäuschenden Vorstellung am Samstag im Auswärtsspiel in Attnang die erste Gelegenheit zur Wiedergutmachung. Gutes Omen: Zuletzt konnte die Union im Frühjahr 2009 gegen die Elf von Trainer Thomas Paulin mit 3:1 als Sieger vom Platz gehen.

Paukenschlag gleich zu Beginn der Meisterschaft, war doch mit ’SV Zaunergroup Wallern’ gleich einer der Meisterschaftsfavoriten zu Gast im ’Theater of dreams’ von Thalheim.

Man kann davon ausgehen, dass der Krösus der Liga aus einem enormen Kader schöpfen kann und die nicht aktuellen Kaderspieler Praxis in der Reserve sammeln sollen. Trainer Pflug ging mit einem etwas mulmigen Gefühl in diese Partie, konnten doch gegen den Aufsteiger in den vergangenen Saisonen keine Erfahrungswerte gesammelt werden; weiters galt es mit dem derzeitigen Kader wieder eine schlagkräftige Truppe zu formen, verließen doch mit Hosanovic, Binder, Schellerer, etc. wichtige Stammspieler in der Übertrittszeit den Verein, welche es zu kompensieren gibt.

Trainerguru Pflug begann mit ’Hexer’ Wildberger zwischen den Pfosten, den Liberoposten erbte Ralf Stieglmayr vom fast gleichaltrigen Christian Haslgruber, neben ihm Leonard ’Maturant’ Donkor und Michael ’Haha’ Hagmayr, den Defensivpart im Mittelfeld übernahm ’Blacky’ Steiner, auf den Außenbahnen die beiden gefährlichen Flügelzangen Mühlböck und Rozsa, für spielerische Linie sollten Manuel ’Küsserkönig’ Fischer und Hansi-Hinterseer-Doppelgänger Rumpl sorgen und die beiden Spitzen Balange und ’Cobra’ Stoll mit den nötigen Vorlagen versorgen.   

Bei extrem hohen Temperaturen entwickelte sich bereits gleich zu Beginn ein munteres Spiel, wobei jedoch spielerische Akzente vorerst noch Mangelware waren. In Minute 10 konnte Goalie Wildberger in extremer Bedrängnis knapp außerhalb des Strafraums nur noch mit beiden Händen abwehren – der überaus umsichtige und gute Schiedsrichter Reinsprecht drückte sämtliche Augen an Kopf und Füßen zu und beließ es bei einer Ermahnung. Gäste-Spielmacher Scheiblehner ließ sich die Chance aber nicht nehmen und traf mit dem fälligen Freistoß zur glücklichen Führung (’Täter’ Wildberger ohne Chance, wurde doch der Ball unhaltbar abgefälscht). In den folgenden Minuten übernahm die Pflug-Elf immer mehr das Kommando und erarbeitete sich ein leichtes Übergewicht. Mitte 1. Halbzeit vielleicht der entscheidende Schachzug von ’Zauberer Pflug’: ’Deckel’ Hagmayr ins zentrale Mittelfeld, ’Heino’ Rumpl auf die linke Außenbahn und ’Schwergewicht’ Rözca von der ’Schiene’ in die Abwehr. Der Anfangs noch etwas stotternde Motor der Heimelf kam jetzt richtig in Schwung und in der Schlussphase des ersten Durchgangs schlug die Mannschaft rund um Kapitän Fischer gnadenlos zu: Solo von Manuel Rumpl bis zur Cornerlinie und seine mustergültige Hereingabe drückte ’Zwillingsbruder’ Stoll zum viel umjubelten Ausgleich über die Linie. Aber die Gastgeber hatten noch nicht genug: als alle bereits mit einem Remis zur Pause rechneten, war es Michael Hagmayr mit seinem 1. Treffer für Union Thalheim (ausgenommen Trainingsspiel) und der erstmaligen Führung.

Nach dem Wechsel das gleiche Bild: Thalheim im Spielrausch und Lust auf mehr. Es dauerte nur 2 Minuten und ’Turbo’ Mühlböck erhöhte auf eine komfortable 3 : 1 Führung. Das Bestschießen ging aber gleich weiter und ’Mr. Grand Dame’ Balange gelang das 4 : 1. Mit dem ’schnellsten Zeigefinger Österreichs’ Thomas Waage, ’Christl’ Metesch und ’Ex-U16-Kücken’ Akin Yeter brachte Coach Pflug drei frische Kräfte und sorgte für ein weiteres Offensivspektakel. In Minute 80 war es der eingewechselte Metesch, der im 16er am Schnellsten reagierte und sich mit dem 5 : 1 ebenfalls in die Schützenliste eintrug. Doch das Torfestival war noch nicht vorbei. ’Rackerer’ Fischer traf in Minute 85 in wahrer ’Beckham’-Manier per Freistoß und krönte seine gute Leistung mit dem 6 : 1. Erst dann zeigte die Union Thalheim etwas Mitleid mit den Gästen und durch eine Unkonzentriertheit der gesamten Hintermannschaft setzte Walter Salzmann mit dem 2 : 6 den Schlusspunkt.

Trainer Pflug: zu Beginn der Meisterschaft ist es immer schwierig, eine Prognose abzugeben. Auf Grund unserer heutigen personellen Konstellation habe ich aber auf Punktezuwachs gehofft. Leider hat zu Beginn der Partie die Abstimmung noch nicht ganz gestimmt. In den folgenden 70 – 75 Minuten hat man aber gesehen, welches Potential in der Mannschaft steckt. Mit Ronny Weißensteiner und Andi Mitterhumer gab es im Gesamtkader der Union Thalheim dieses Wochenende noch zwei Verletzte. Wenn diese Spieler auch noch fit sind, kann Chefcoach Ploier aus dem Vollen schöpfen. Dann hat auch noch die 1b ein etwas anderes Gesicht. Es war erst eine Partie, wir müssen auf dem Boden bleiben, doch genießen wir vorerst den Platz an der Sonne. Ich hoffe auf eine verletzungsfreie Trainingswoche und dann fahren wir mit breiter Brust kommenden Samstag zu Angstgegner Attnang.