Missglückter Auftakt in die Rückrunde der Bezirksliga Süd: Union Thalheim unterlag im ersten Spiel im Frühjahr Herbstmeister und Tabellenführer SV Wallern mit 0:2 (0:2). Bereits zur Halbzeitpause war die Partie entschieden. Zum Mann des Spiels avancierte Nenad Katavic, der beide Tore für die Gschnaidtner-Elf erzielte. Ein Lichtblick bei den Gästen war die Moral der Mannschaft: Es wurde bis zum Schluss gekämpft und mit ein wenig Spielglück wäre wohl auch noch der eine oder andere Treffer möglich gewesen.
Bis auf die verletzten Markus Pils und Mario Coric konnte Thalheims Trainer Franz Ploier vor dem Auftaktspiel gegen Wallern aus dem Vollen schöpfen. Wie erwartet wurde Michael Milich als Manndecker aufgeboten, Michael Hagmayr sollte als „klassischer Sechser“ den „Abräumer“ im Mittelfeld spielen. Dieses Konzept schien zunächst voll und ganz aufzugehen.
Von der ersten Minute an zeigten die Gäste durch eine gute Organisation und schnörkellosem Fußball, dass man einen Punkt beim Tabellenführer erobern wollte. Die Mannschaft von Neo-Trainer Harald Gschnaidtner hatte zwar deutlich mehr Ballbesitz, in der Offensive ließen die Thalheimer aber keine Räume für Kombinationen zu. Die erste gute Einschussmöglichkeit hatten die Gäste: Paul Dornetshuber schickte in der elften Minute Christian Eisenköck auf die Reise, Wallern-Torhüter Martin Haberl konnte aber in letzter Sekunde noch eingreifen. In der 19. Minute riskierte der aufgerückte Milich einen Weitschuss, der das Tor aber deutlich verfehlte. Mitte der ersten Halbzeit erhöhte Wallern den Druck, ohne jedoch zwingende Torchancen vorzufinden. So musste eine Standardsituation herhalten, um in Führung zu gehen. In der 33. Minute knallte Routinier Nenad Katavic einen Freistoß aus 18 Metern genau ins linke Kreuzeck zum 1:0.
Thalheim verdaute den Schock relativ schnell und versuchte immer wieder mit weiten Bällen auf die Sturmspitzen zum Erfolg zu kommen. Wallern spielte effizient: In der 44. Minute wurde Katavic im Mittelfeld ideal frei gespielt und der Oldie traf aus etwa 20 Metern unhaltbar ins Eck zum 2:0. Zwei Chancen, zwei Tore – so wird man am Ende Meister.
Durch diesen Rückstand nahm Wallern den Gästen in der zweiten Halbzeit ein wenig den Wind aus den Segeln. Die Hausherren rund um Roland Huspek und Werner Topf verwalteten den Vorsprung und kontrollierten das Spiel. Erst Mitte der zweiten Halbzeit wurden die Thalheimer wieder aktiver und fanden plötzlich auch gute Chancen vor. In der 65. Minute konnte ein gefährlicher Schuss von Andreas Mitterhumer gerade noch geblockt werden. Die endgültige Entscheidung zugunsten von Wallern hätte es in Minute 70 geben können, als der eingewechselte Patrick Kirchberger alleine vor Thalheim-Schlussmann Peter Wildberger auftauchte. Es blieb aber beim 2:0. In der Schlussphase erhöhte Thalheim noch einmal das Risiko und wurde dafür fast belohnt. Edel-Joker Daniel Mühlböck traf in der 75. Minute im Liegen und aus spitzem Winkel nur die Außenstange. Wenig später sauste ein toller Schuss von Roland Ulrich um Zentimeter am langen Eck vorbei. Mit ein wenig mehr Spielglück in dieser Phase wäre für die Elf von Trainer Franz Ploier am Ende noch ein Remis möglich gewesen, was objektiv gesehen allerdings nicht ganz gerecht gewesen wäre.
So stand es nach 90 Minuten 2:0 für Wallern, das somit seiner Favoritenrolle im ersten Spiel im Frühjahr gerecht wurde. Da auch Verfolger WSC/Hertha sein Spiel für sich entscheiden konnte, bleibt das Titelrennen weiter völlig offen. Union Thalheim hat in der nächsten Partie eine schwere Aufgabe vor sich: Gegner Attnang konnte durch den 3:0-Sieg gegen ATSV Stadl-Paura vor dem Duell noch viel Selbstvertrauen tanken.
|