Union Thalheim bleibt in der Bezirksliga Süd auswärtsschwach: Das 1:1 im Derby in Steinerkirchen war bereits das sechste Auswärtsspiel in Folge ohne Sieg. Gegen die aggressive Spielweise der Gastgeber fand man lange Zeit kein Rezept und lag durch den Treffer von Ex-Thalheimer Mike Zaiser zur Pause sogar mit 0:1 im Rückstand. Nach dem Seitenwechsel hatte die Elf von Trainer Franz Ploier die Partie aber im Griff und kam durch Christian Eisenköck zum Ausgleich (52.). Bei besserer Chancenauswertung wäre in numerischer Überzahl sogar ein Sieg möglich gewesen.

Man muss doch etwas länger zurückblicken, um den letzten Auswärtssieg von Union Thalheim zu entdecken. Am 13. September 2009 konnte man in Runde sechs zuletzt gewinnen (3:1 in Lambach), danach holten die Thalheimer nur einen Punkt aus fünf Partien in der Fremde. Auch im Derby gegen Steinerkirchen setzte man diese Negativ-Serie fort.

Bereits vor der Partie gab es die erste Hiobsbotschaft: Kapitän Karl Klement konnte aufgrund einer Knieverletzung nicht auflaufen, an seiner Stelle organisierte Markus Pils die Abwehr. Bei Steinerkirchen standen wie erwartet die beiden Ex-Thalheimer Mike Zaiser und Jürgen Graf in der Startformation.

Bereits nach ein paar Minuten war klar, was Thalheim in diesem Spiel erwarten würde: Die abstiegsbedrohten Steinerkirchner spielten aggressiv, bissig und mit viel Leidenschaft. Thalheim tat sich sehr schwer und konnte sich zunächst keine nennenswerten Tormöglichkeiten herausspielen. Anders die Elf von Trainer Jürgen Schartas: Nach elf Minuten hatte Valentin Wieshofer die Führung am Fuß, der Steinerkirchner vergab aus kurzer Distanz aber stümperhaft. Thalheim wachte selbst nach dieser großen Chance nicht auf. In der 19. Minute bewahrte Torhüter Peter Wildberger sein Team vor einem Rückstand, als er einen Schuss von Markus Krempl entschärfte.

Erst allmählich fand Thalheim ins Spiel. Es dauerte eine halbe Stunde, bis man zum ersten Mal gefährlich vor dem gegnerischen Tor auftauchte. Der Schuss von Roland Ulrich landete aber genau in den Armen von Steinerkirchen-Schlussmann Manuel Laher. Thalheim war nun gefährlicher. Vor allem Stefan Schwarzlmüller konnte sich über die rechte Seite in dieser Phase ein paar Mal in Szene setzen. In der 32. Minute war es allerdings ein Angriff über links, der Thalheim beinahe in Führung brachte: Ersatz-Kapitän Andreas Mitterhumer flankte zur Mitte, Paul Dornetshuber legte ab für Roland Ulrich, doch der Schuss war erneut nicht platziert genug.

So kam es, wie es kommen musste. Ausgerechnet der Ex-Thalheimer Mike Zaiser brachte Steinerkirchen in Führung. Nach einer weiten Flanke von rechts und einem Tormannfehler war der „Riese“ per Kopf zur Stelle (35.). Den letzten Höhepunkt vor der Halbzeit gab es in der 45. Minute: Peycho Deliminkov wurde nach einem unnötigen Handspiel völlig zu Recht mit Gelb/Rot unter die Dusche geschickt.

Mit einem Mann mehr tat sich Thalheim nach dem Seitenwechsel wesentlich leichter und hatte das Spiel nun unter Kontrolle. In der 46. Minute hatten die Gäste Pech, als ein herrlicher Schlenzer von Christian Eisenköck nur an der Querlatte landete. In der 52. Minute machte es der Neuzugang besser und glich per Kopf zum 1:1 aus. Sein Treffer wurde übrigens vom Ex-Steinerkirchner Michael Milich ideal vorbereitet.

Danach hatte Thalheim zwar mehr Ballbesitz, die zündenden Ideen blieben aber aus. Durch einige unnötige Aktionen der Hausherren kam plötzlich Hektik ins Spiel, doch Schiedsrichter Paul Weisshäupl hatte fast alles im Griff. Die große Chance auf den ersten Auswärtssieg seit dem 13. September 2009 hatte Eisenköck in der 70. Minute. Sein Schuss konnte aber noch vor der Linie abgeblockt werden. Auf der Gegenseite rettete Markus Pils in der 79. Minute sein Team vor einem Gegentreffer.

So blieb es am Ende bei einer gerechten Punkteteilung, die keinem Klub wirklich weiterhilft. Steinerkirchen steckt weiterhin mitten im Abstiegskampf und muss in der nächsten Runde den schweren Gang nach Wallern antreten. Thalheim kam sich hingegen mit einem Heimsieg gegen Gosau im vorderen Tabellendrittel festsetzen.