Zu Beginn gebührt einmal ein großes Dankeschön an Chefcoach Franz Ploier. Obwohl der schon seit länger anhaltenden knappen Personalsituation in der Kampfmannschaft (zu den Dauerverletzten Tomas Dominkovic und Paul Dornetshuber gesellte sich auch noch letzte Woche Stefan Schwarzlmüller mit einer schweren Knieverletzung) stellt er immer wieder Kaderspieler zur Verfügung, die eigentlich ausgeruht auf der Bank sitzen müssten, um im Notfall sofort einspringen zu können, die aber Woche für Woche helfen, auch in der Reserve einen schlagkräftige Truppe stellen zu können. Vielen Dank, Franz ’Dörre’ Ploier.
Auf Grund der nicht geplanten Pause vergangenes Wochenende (leider fand das Heimspiel gegen SV Kieninger Bad Goisern nicht statt, da uns die Gäste kurz vor Spielbeginn über ihr Nicht-Antreten informierten) und der Niederlagenserie in den vorangegangenen Spielen stieg man mit etwas gemischten Gefühlen in den Bus Richtung Stadl Paura. Weiters waren im Kader nicht weniger als 4 U-17 Spieler und ’Vip-Gastronom’ Patrik Balange brannte trotz Handschiene und drei genähten Finger auf seinen Einsatz und machte die Reise mit.
Man sah das Brennen für den ersten 3er in den Augen der Spieler und alle waren bis in die Haarwurzeln top motiviert. Nach einem ersten Abtasten nahmen die Gäste aus Thalheim das Spiel aber klar in die Hand und kamen zu den ersten Chancen – leider vorerst noch ohne zählbaren Erfolg. Oldboy Christian Haslgruber als Libero mit den beiden grimmigen Manndeckern Stefan Graf (auf Grund seiner Haarfarbe vergleichbar mit Schlagerbarde Heino) und Michael Hagmayr (den sie liebevoll ’die Axt’ rufen) waren ein sicheres Abwehrbollwerk, im Mittelfeld zogen Manuel Fischer (der schönste Journalist Europas und Umgebung) und ’Dirigent’ Manfred Bogner gekonnt die Fäden und vorne lauerten die beiden ’Cobras’ Manuel Fabian und Alen Hozanovic.
Leider kam aber in Minute 18 die kalte Dusche, als ein abgewehrter Corner direkt vor den Füssen von Stefan Hager landete und dieser das Leder unhaltbar für Keeper Bernhard in die Maschen drosch. Als das nicht schon wieder schlimm genug wäre, hat sich Flankengott Ingo Binder zu einer Tätlichkeit hinreißen lassen und musste völlig zu Recht mit ’Rot’ unter die Dusche (37. Minute). In numerischer Unterlegenheit war das aber die Initialzündung für die Union Thalheim und es folgten rollende Angriffe auf das Gehäuse von Stadl Paura. Verhinderte vorerst noch die Querlatte den Ausgleich durch Alen ’Jimmy’ Hozanovic, so war es ’Heino’ Graf nach einem Corner, der den Ball per Kopf ins Netz wuchtete (41. Minute).
Nach dem Wechsel kam Patrik Balange (der Invalide, den man keine Glasflaschen mehr in die Hand drücken sollte) für Manuel Fischer ins Spiel und es waren wieder die Gäste aus Thalheim, die dem Spiel den Stempel aufdrückten. Scheiterte Hozanovic noch kurz nach Wiederbeginn nach einem sehenswerten Solo, so war aber Stadl-Paura-Keeper Auer in Minute 56 machtlos gegen dessen Rakete und sah den Ball erst, als dieser schon im Netz zappelte. Doch die Freude über die verdiente Führung währte nur kurz, traf doch Aleksandar Majkic zum völlig überraschenden Ausgleich (Minute 65). Mit Thomas Waage, dem nach seiner Fußverletzung ein sensationelles Comeback glückte, kam in Minute 69 noch einmal frischer Wind ins Spiel und die Pflug-Elf war an diesem Tag nicht zu stoppen; ’Flügelzange’ Max Schellerer traf nach einer Traumkombination über mehrere Stationen zur erneuten Führung (Minute 71). Doch der Torhunger war noch nicht gestillt, und der ’einarmige Bandit’ Balange traf zur komfortablen 4 : 2 Führung. Trocken und routiniert wurde der Sieg nach Hause gespielt. In der Kabine schienen alle Dämme zu brechen, war es doch der erste volle Erfolg in der heurigen Saison bzw. nach fünf sieglosen Runden ohne Punkte.
Trainer ’Giovanni’ Pflug: Wir haben heute alles zu 100 % umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Jemanden besonders hervor zu heben, wäre unfair, das Pauschallob gebührt der gesamten Mannschaft, doch v. a. die Youngsters aus unserer Rasselbande haben mir sehr viel Freude bereitet.
Wie bei einem Auswärtssieg bereits Tradition, wurden noch mehrere Tankstellen angesteuert, um im Bus auf diesen wichtigen Sieg anzustoßen. Böse Zungen behaupten, dass auch die Bewohner eines Teils von Wels bzw. Zentrum Thalheims von diesem Punktegewinn mittels umgedichteten Schlagerschnulzen informiert wurden.
In der kommenden Woche gilt es aber hart weiter zu arbeiten, ist doch kommenden Samstag mit Altmünster der heimliche Tabellenführer (nach Verlustpunkten vor Viktoria Marchtrenk) und die Torfabrik (30 : 5 Tore) der Liga zu Gast in Thalheim.