Dotter, Reinmayr, Pisek und Co. Das war die Saison 2010/11

Die Saison in der Bezirksliga Süd ist Geschichte, die Entscheidungen über Auf- und Abstieg sind gefallen. Vor der wohl verdienten Sommerpause zieht die Union Thalheim noch einmal Bilanz und blickt in den Rückspiegel. Was waren die Höhepunkte? Warum reichte es am Ende nur für den Vizemeistertitel? Ein Rückblick einer ganz und gar außergewöhnlichen Saison 2010/11.


Mit den Verpflichtungen von Hannes Danninger, Ismir Jamakovic (beide Gmunden), Christian Reiter-Kofler (SC Marchtrenk), Herbert Linimair (Gunskirchen) sowie Sascha Zoni (Sattledt) löste die Union Thalheim bereits vor Beginn der Saison viel Gesprächsstoff im Fußball-Unterhaus aus.


 

Dazu verpflichtete man mit Ralf Dotter einen Trainer, der gleich bei seinem ersten Amtsantritt viel bewegte. So hörten etwa zum ersten Mal in Thalheim einige Personen das Wort „Viererkette“. Und einige waren offenbar überrascht, dass es sich dabei um eine taktische Formation und keinen Schmuck handelt...

 


Der Auftakt in Bad Wimsbach am 20. August 2010 verlief vielversprechend. Regisseur Herbert Linimair sorgte mit seinem Goldtor zum 1:0 für einen Traum-Einstand und den erwarteten drei Punkten. Den ersten Rückschlag mussten die Thalheimer erst am vierten Spieltag einstecken, als man gegen den schärfsten Titelkonkurrent, ATSV Stadl-Paura, mit 1:4 verlor. Allerdings war an diesem Spiel auch viel Pech dabei, denn nicht weniger als vier Mal knallte der Ball an diesem Nachmittag an das Aluminium. Danach wurde die Hinrunde zu einer echten Berg- und Talfahrt. Dem 3:2 gegen Bad Goisern folgte eine 2:3-Niederlage gegen WSC/Hertha, dem 4:2 gegen den ATSV Zipf folgte eine 0:2-Pleite in Sipbachzell. „Die Konstanz hat gefehlt“, analysierte damals Trainer Ralf Dotter nach der Hinrunde, die man mit sechs Punkten Rückstand auf Stadl-Paura auf dem dritten Rang beendete.


Die Chance auf den Meistertitel lebte somit weiter, weshalb in der Winterpause das Aufrüsten munter weiter ging. Und wie! Mit Ex-Profi Martin Dollinger (Axams), Tobias Klein (Hallwang) und Liridon Abdullahu (Blau-Weiß Linz) konnten drei echte Kracher verpflichtet werden. Christian Eisenköck und Michael Milich beendeten im Gegenzug ihr Engagement in Thalheim und wechselten zu Ottensheim bzw. Liga-Rivale Union Steinerkirchen.

Nach einer guten Vorbereitung und einem in jedem Hinblick außergewöhnlichen Trainingslager im tschechischen Pisek ging die Union Thalheim gut gerüstet in die Rückrunde. Und auch sehr bald schien es, als ob eine Aufholjagd tatsächlich gestartet werden könnte. Doch trotz den tollen Ergebnissen (1:0 in Bad Wimsbach, 5:4 in St. Marienkirchen/Polsenz) gab es am 7. April den großen Paukenschlag:



Trainer Dotter wurde beurlaubt, Ex-ÖFB-Teamspieler Hannes Reinmayr übernahm das Kommando auf der Trainerbank. Beim 3:0 im Derby in Steinerkirchen machten vorerst noch Kapitän Karl Klement und Ex-Sportchef Christian Haslgruber die Aufstellung, eine Woche später, beim 1:1 im Spitzenspiel der Runde gegen Stadl-Paura, hatte bereits Reinmayr das alleinige Sagen. Unter seiner Regie ging der Erfolglauf los: 2:2 in Bad Goisern, 4:1 gegen WSC/Hertha, 5:1 in Zipf, 2:0 gegen Sipbachzell und 5:2 in Regau. Der Lohn dafür war die erstmalige Tabellenführung in der Bezirksliga Süd, der Meistertitel war zum Greifen nahe.

Doch am 28. Mai gab es den wohl entscheidenden Dämpfer. Mit der 1:2-Heimniederlage gegen Aufsteiger Frankenburg ging Reinmayrs Serie zu Ende und somit auch der Traum vom Aufstieg. Trotz dem 3:2-Last-Minute-Sieg in Lambach und dem 10:2-Kantersieg konnte die Wende nicht mehr herbeigeführt werden. Am Ende kam man in Gschwandt über ein torloses Remis nicht hinaus. Statt einer Aufstiegsparty gab es mit dem Vizemeistertitel einen schwachen Trost.

 

Hannes Reinmayr Ralf Dotter