Die Mannschaftskritik:



Im gesamten Herbst wechselten sich bei Union Thalheim gute und schwache Leistungen ab. Teilweise überraschte die Mannschaft mit starken Vorstellungen, eine Woche später enttäuschte die Elf von Trainer Franz Ploier auf allen Linien. Der Verletzungsteufel, der vor allem im Angriff sein Unwesen trieb, ließen eine Top-Platzierung nicht zu. Stefan Schwarzlmüller und Paul Dornetshuber schieden bald schwer verletzt aus, dazu kamen die Knieprobleme von Tomas Dominkovic.

Um nicht in den Abstiegskampf zu geraten, war vor allem der 3:1-Erfolg gegen Gschwandt am letzten Spieltag sehr wichtig. Im Frühjahr gilt es für Union Thalheim, die ersten wichtigen Spiele gegen die abstiegsbedrohten Teams zu gewinnen, dann scheint es möglich, sich nach vorne zu orientieren.

Den Meistertitel der Bezirksliga Süd machen sich aber ohnehin andere aus. Viktoria Marchtrenk ist als Herbstmeister der logische Favorit auf den Titel, den Bad Goisern, Lambach und Stadl-Paura noch streitig machen wollen.


Die Einzelkritik:

Thomas Oelschlägel

Der 44-Jährige Torhüter rettete Thalheim mit seinen Paraden einige Punkte. Vor allem in kritischen Situationen bewahrte „Oeli“ dank seiner Routine die nötige Ruhe.

Thomas Bernhard

In der fünften Runde gegen Bad Goisern musste er im Tor aushelfen. An der 1:2-Niederlage war er schuldlos. In der Reserve war das Tor von „Tomasi“ wochenlang für die gegnerischen Stürmer vernagelt.

Karl Klement

Der Kapitän trug die Schleife nicht nur am Arm spazieren, sondern übernahm Verantwortung. Ohne den 40-jährigen Libero hätte es wohl öfters im Thalheimer Tor eingeschlagen. So kann Klement stolz auf seine Abwehr sein, die die viertwenigsten Gegentreffer kassierte.

Thomas Mitterhumer

Der „legendäre Verteidiger“ brachte auch im Herbst die gegnerischen Stürmer einmal mehr zur Verzweiflung. Gegen ihn biss sich sogar Ervin Ramakic die Zähne aus. Der Stürmer vom ATSV Stadl-Paura kam aus der Regionalliga und traf immerhin elf Mal ins Schwarze – nur gegen Mitterhumer und Thalheim ging er leer aus. Von dem austrainierten Oberkörper von „Mitzi Tom“ können so manche 20-Jährigen nur träumen

Patrick Gehmair

Konstant gute Leistungen zu Saisonbeginn, dann folgte ein kurzer Durchhänger. „Gaylord“ verbrachte aber nur vier Spiele auf der Ersatzbank, danach kämpfte er sich in die Startformation zurück. Der Neo-Maturant entwickelte sich im Herbst einen weiteren Schritt nach vorne. Sind alle „Deckel“ im Frühjahr fit, wartet dennoch ein harter Konkurrenzkampf auf ihn.

Tomas Dominkovic

Beim letzten Vorbereitungsspiel erlitt der Neuzugang aus Gschwandt eine schwere Knieverletzung. Somit war für ihn die komplette Herbstsaison vorbei. Der Abwehrspieler, der gute Chancen auf einen Stammplatz hatte, will nun im Frühjahr durchstarten.

Mario Coric

Das Thalheimer „Urgestein“ machte sowohl als Manndecker, als auch im Mittelfeld eine gute Figur. Der 23-Jährige spielte zumeist unauffällig, seine Leistungen waren aber immens wichtig für die Mannschaft.

Ingo Binder

Der linke Mittelfeldspieler zeigte sich im Training engagiert, zu mehr als Kurzeinsätzen reichte es nicht. Dies war auch eine zeitlang nicht möglich, da „Bingo“ nach einer Tätlichkeit im Reservespiel gegen Stadl-Paura für drei Spiele gesperrt wurde.

Roman Dirisamer

Der 27-Jährige war die positive Überraschung der Herbstsaison. Er schaffte es zum Stammspieler und verteidigte seine Position im rechten Mittelfeld gegenüber der Konkurrenz bis zum Ende hindurch. Von Spiel zu Spiel fand er sich besser zurecht, bei der abschließenden Partie gegen Gschwandt lief er zur Höchstform auf und schoss Gschwandt mit einem Doppelpack fast im Alleingang K.O.

Markus Maurer

Verletzungen und Ausfälle von Stammspielern bestimmten oft seine Einsatzlänge. Spielte er, lieferte er abwechselnd im Mittelfeld und in der Verteidigung sehenswerte Leistungen ab. Durch die viele Einsatzminuten in der Kampfmannschaft gelang ihm sichtlich ein Leistungsschub nach oben.

Wolfgang Weinberger

Der defensive Mittelfeldspieler war und ist einer der wichtigsten Spieler der Mannschaft. Keiner versteht es so gut, Bälle zu erobern, zu verteilen und seine Mitspieler einzuteilen. Ohne den 35-Jährigen würde eine arge und kaum zu schließende Lücke im Mittelfeld entstehen.

Manfred Bogner

Der begnadete Mittelfeldspieler hatte mit einer starken Konkurrenz zu kämpfen. Dadurch wurde er zum Leistungsträger in der Reserve, zu vielen Einsätzen in der Kampfmannschaft kam er im Herbst nicht mehr. Das Können, um in der Bezirksliga seinen Mann zu stellen, hat der 37-Jährige aber nach wie vor ganz sicher.

Jürgen Graf

„Rocky“ erfüllte bei seiner Rückkehr aus Steinerkirchen seine Aufgaben stets mit hundert Prozent. Einsatz, Dynamik und ein absoluter Siegeswille zeichneten ihn auch im Herbst aus. In seiner Rolle im defensiven Mittelfeld ist er zwar nicht mehr so torgefährlich, dafür hielt er den Offensivkräften oft den Rücken frei. Das „Laufwunder“ spulte im Herbst gemeinsam mit Weinberger und Zaiser sicher die meisten Kilometer herunter.
Manuel Fischer

Der 21-Jährige pendelte zwischen Reserve und Kampfmannschaft hin und her. Bei der Konkurrenz im Mittelfeld wird der attraktivste Spieler der Mannschaft im Frühjahr wohl nur dann von Beginn an zum Einsatz kommen, wenn viele Leistungsträger verletzt oder gesperrt sind.

Andreas Mitterhumer

Verteidigte nicht nur auf der linken Seite geschickt, sondern sorgte auch immer wieder für Impulse nach vorne. Der 38-Jährige ist nicht nur auf dem Platz eine fixe Größe, sondern auch ein Garant für gute Stimmung außerhalb des Spielfeldes.

Michael Zaiser

Der technisch versierte Allrounder kam von Spiel zu Spiel besser in Form und wurde für seinen Einsatz in den letzten Spielen mit Torerfolgen belohnt. Der 31-Jährige ist universell einsetzbar, spielte aber zumeist hinter den Spitzen. Kann er seine ansteigende Form ins Frühjahr konservieren, geht es auch für Thalheim in der Tabelle nach oben.

Roland Ulrich

Der Spielmacher von Thalheim präsentierte sich im Herbst launisch. Durch seinen Umzug nach Thalheim hatte er zunächst auch mit Umstellungsschwierigkeiten zu kämpfen. Dennoch: Mit seinen vier Toren brachte der Freistoß-Experte einige wichtige Punkte ins Trockene. Bei körperlichen Top-Zustand ist er sehr wichtig für das Team. Keiner weist derart spielerisch gute Voraussetzung auf wie der ehemalige ungarische Bundesligaspieler.

Balazs Bozo

Keiner traf öfters ins gegnerische Tor als der ungarische Stürmer-Express. Der 22-Jährige erzielte sechs Treffer und arbeitete – oft als Alleinunterhalter – im Angriff unermüdlich. Bei noch besserer Chancenauswertung ist er aus der Mannschaft nicht mehr wegzudenken.

Stefan Schwarzlmüller

„Schwerst“ ist zweifelsohne der „Pechvogel“ des Jahres. Gleich zu Beginn der Saison verletzte er sich schwer und fiel mit einem Kreuz- und Seitenbandriss aus, dazu erlitt er einen Meniskusschaden. Das hoffnungsvolle Stürmertalent wird wohl auch im Frühjahr nicht dabei sein können.

Alen Hozanovic

Zehn Tore gehen auf die Visitenkarte des schnellen Offensivspielers. Allerdings nicht für die Kampfmannschaft, sondern für die Reserve. Aufgrund der Ausländerregelung schaffte er nie den Sprung ins Aufgebot der „Ersten“. Die Voraussetzungen für einen Stammspieler in der Bezirksliga würde „Jimmy“ Hozanovic aber ganz sicher mitbringen.

Paul Dornetshuber

Neben Schwarzlmüller und Dominkovic hat auch der ehemalige Spieler des LASK mit Knieproblemen zu kämpfen. Nur zu Saisonbeginn konnte er schmerzfrei spielen und trainieren. Sein Talent blitzte in dieser Zeit mehrmals auf. Bleibt er verletzungsfrei, kann ihn wohl keiner in dieser Liga halten.

Maximilian Schellerer

Der 16-Jährige kam dank guter Leistungen in der Reserve zu Kurzeinsätzen. Der technisch starke Linksfuß wird wohl auch in den kommenden Jahren für Furore sorgen. In der Reserve brachte er es bisher immerhin auf fünf Treffer.

Michael Regetz

Der „Aushilfsstürmer“, der im Sommer von Steinerkirchen gekommen war, ging für ein paar Spiele auf Torjagd. Trotz vollstem Einsatz konnte er keinen Torerfolg verzeichnen. Ob er auch im Frühjahr weiterhin zur Verfügung steht, wird sich zeigen.

Manuel Fabian

Der „Turbo“ schnupperte vermehrt Kampfmannschaftsluft. In der Reserve waren seine Leistungen in die Kategorie „Genie und Wahnsinn“ einzustufen. Packt ihn ihm Winter der Trainingseifer, könnte er bald zu weiteren Einsätzen in der Bezirksliga Süd kommen.